BROT & SPIELE

ein Theaterabend für alle Sinne

von Walter Menzlaw

 

Es konnte das Küchen- und Bedienungspersonal bei der Arbeit beobachten:  „Alle sind sie einsame Glücksucher, die sich nach Augenblicken der Erfüllung und des wahren Genusses sehnen. Beim Essen werden persönliche und berufliche Kontakte geknüpft, zwei haben sich zum Fres. sen gern, andere würden sich aus Wut am liebsten mit den Blicken auffressen. Die Diät-Wächterin wäre glücklich, wenn die selbst verordneten Maße und Werte eingehalten würden, die Protokoll-Chefin wenn die allgemein existierenden Regeln (nicht schlürfen, nicht schlingen, nicht sprechen) strikt befolgt würden.

Der bereits servierte Hauptgang duftet verführerisch, darf aber erst verzehrt werden, wenn einige Ausgehungerte aus lauter Schwärmerei von Dampfnudeln und anderen Köstlichkeiten den Gästen so richtig den Mund wässerig gemacht haben.

 

Zwischen dem schlichten aber köstlichen Haupt-gang und dem Dessert wird es dann richtig turbulent. Die Fetzen  fliegen und zwischen den Essern auf der Bühne geht es hoch her: Es geht um Lust, Liebe, Leidenschaft, Intrige, Versöhnung und schliesslich auch um einen Toten, dem viele keine Tränen nachweinen: Der Vielfrass ist an seiner Völlerei geplatzt. Am Ende stossen Zuschauerinnen und Zuschauer, Spielerinnen und Spieler zusammen auf das Leben an, auf die Glücksucher auf und vor der Bühne und auf einen Abend an dem gemeinsam das Essen und Spielen geteilt wurde.“

 

 

Das Stück handelte nicht im klassischen Sinn von einer durchgängigen Geschichte, auch wenn sich einige Motive und Figuren durch den Abend ziehen. Der Abend war   wie ein Menü auf-gebaut, arbeitete mit Kontrasten und Assoziationen. Angesprochen wurden  alle Sinne, nicht nur die Augen und Ohren. Die Form war eher experimentell, fast traumhaft. Gespielt wurde mit unterschiedlichen Theaterformen: Szenen, Aktionen, Chören, Rhythmus, Liedern und bewegten choreographischen Elementen.

 

Premiere war am 23. September 2005

Weitere Aufführungen waren am 23., 24.,25. ,30. September, 1., 2.,3., 7.,8. und 9. Oktober 2005 und am 13., 14.,15., 20., 21. und 22. Januar 2006

 

Regieassistenz:   Gabi Kolain

Kostüme:  Marlene Korbstein  ,

Bühne und Technik:  Reinhard Plaschke

Musik: Martin Detzel, Frank Bungartz,

Kapelle: Anne Pfrengle, Eva Rottmann, Mignon Lamelle, Wolfgang Adam, Frank Bungartz,

 

Es spielten:
Alfred Schäffer,  Anne Merks, Astrid Benkel, Bettina Forster, Christel Adam, Edelbert Gauly, Evi Kerner, Franziska Trischler, Gabi Forster,   Hildegard Jung,  Jutta Frey, Jutta Knoll,  Klaus Bredel,  Miriam Grimm,  Peter Detzel,  Peter Schrass, Peter Seibel, Petra Cuadra, Rü Knoll, Stefan Detzel, Uli Bächle-Hahn, Nora Forster, Clara Kerner, Sophie Tritschler, Berit Weibel    

.... Schon im Hof des Theaters wurden die Zuschauerinnen und Gäste  an einem Feuer mit Texten, Musik, verführerischen Gerüchen und einem wärmenden Getränk empfangen. Bei der Vorspeise begegneten dem Publikum Gourmets, Ausgehungerte und Vielfrasse.