Kohle in de Milchkann

von Ben Hergl, Peter Schrass und  Walter Menzlaw

 

Silvester 1961 - ein unschuldiger Hüttenwart der Hellerhütte im Pfälzer Wald wird von  jugendlichen Tätern erschossen. Sie gehören zu der berühmten Kimmelbande, die fünf Jahre lang die Welt um das Pfälzer Dorf Lambrecht in Atem hielt.  Ihr Anführer, Bernhard Kimmel, ist später als „Al Capone der Pfalz“ in die Geschichte der Region eingegangen.

Das Herxheimer Dorftheater hat sich mit dieser Geschichte befasst und ein eigenes Theaterstück in Pfälzer Mundart mit dem Titel „Kohle in de Milchkann“ inszeniert. Gespielt wurde es von sechzehn Männern. Herausgekommen ist eine Geschichte über vaterlose junge Männer der Nachkriegszeit, die in den 50er Jahren gross werden, in der Zeit zwischen Petticoat, der ersten Jeans, Rimini und Peter Kraus oder Elvis Presley. Die Grenze zwischen Abenteuer und Verbrechen verschwimmt bei den Männerspielen außerhalb des Dorfes im geliebten Pfälzer Wald. Der Pfälzer Wald ist zu dieser Zeit noch voll von den Überresten des Krieges -  Waffen, Granaten und Munition - ,  ein idealer Spielplatz, um sich in Mut und Mutwilligkeit zu üben.

Das Ringen junger Menschen, die sich durchkämpfen und durchsetzen lernen wollen, dabei zu Kriminellen werden, wird sichtbar und spürbar. Ihr Lebensmotto lautet: Raus aus der Enge des Dorfes, hinein in die Freiheit des Waldes. Das Ringen junger Menschen, die sich durchkämpfen und durchsetzen lernen wollen, dabei zu Kriminellen werden, wird sichtbar und spürbar. Ihr Lebensmotto lautet: Raus aus der Enge des Dorfes, hinein in die Freiheit des Waldes.

 

Die Autoren Walter Menzlaw, Peter Schrass und Ben Hergl schrieben eine Geschichte, in der ein Dorf in der Pfalz im Ausnahmezustand lebt, nichts ist normal. Die Ortskrankenkasse, ein Kaufhaus, eine Bank oder das Lager der Franzosen, überall wird eingebrochen, doch von den Tätern fehlt jede Spur. Selbst ein Kriminalinspektor aus der Kreisstadt tappt im Dunkeln.

Keiner ahnt es, die Täter leben mitten im Dorf, es sind unsere jungen "Halbstarken", die aus dem Räuberspiel im Wald Ernst machen. Sie tauchen unter im normalen Dorfleben zwischen Fabrikarbeit, Kirchweih und Kneipe. Nachts setzen sie das um, von dem mancher nur träumt. Sie nehmen sich's von den Großen.

Das geht drei Jahre gut - bis Silvester 1961.

 

 

Es fanden  15 Aufführungen im TheaterSaal in Herxheim statt. Premiere war am 3.10.2001.

 

Regie: Ben Hergl

Regieassistenz: Ronnie Tröbliger

Bühne: Andreas Weiller

Kostüme: Christel Adam, Marlene Korbstein

Musik: Martin Detzel

Licht: Klaus Barth

 

Es spielen:

Gottfried Adam, Klaus Bredel, Peter Detzel, Stefan Detzel, Ede Gauly, Ralf Haug, Thomas Heber, Mathias Jung, Rüdiger Knoll, Martin Ohmer, Rüdiger Rouven, Andreas Sanwald, Alfred Schäffer, Peter Schrass, Peter Seibel, Johannes Trauth.